Das Selleriesaftexperiment Teil 3: Das Leben ist schöner mit Selleriesaft!

Das Selleriesaft Experiment ist schon lange vorbei. Den neunzigsten Tag habe ich wirklich herbei gesehnt und mit einem Besuch beim Zahnarzt gekrönt. Da gab es die wirklich nötige Zahnreinigung, der Saft macht nämlich die Zähne dreckig. Wenn man das nicht will, sollte man mit Strohhalm (selbstverständlich aus Glas oder Edelstahl) trinken. Hatte ich bloß nicht.

Nach einer Stunde waren die Zähne wieder weiß und ich froh niemals wieder Sellerie trinken zu müssen. Kein Sellerie mehr in der Spüle. Nicht mehr jeden Tag den Entsafter säubern. Kein Selleriegeruch mehr in der Wohnung. Kein Sellerie einkaufen müssen. Herrlich!

Wenn ich mich streng an die Vorgaben des Medical Mediums gehalten hätte, hätte ich bis dahin noch Selleriesuppe, Selleriesmoothie und Gurkensaft trinken müssen. Ich habe aber die Light Variante mit nur Selleriesaft gemacht und es hat mir gut getan.

Ein paar Kilos sind verschwunden, die Müdigkeit auch. Meinen Haaren geht es besser, die Fingernägel sind nicht mehr brüchig. Laune hervorragend. Und immer noch ohne Tabletten.

Die Tabletten hatte ich gute acht Jahre genommen, meistens um die 100, also von meinen eine Tablette. 

Ein paar Monate später war ich bei meiner Hausärztin, die zwar nicht begeistert war, dass ich die Tabletten auf eigene Faust abgesetzt habe, aber sie hat mich immerhin nicht ausgelacht als ich ihr von dem Selleriesaft erzählt habe.

Die Blutwerte hat sie trotzdem genommen. 

Ich hatte mich schon gefreut, dass ich endlich den Beweis für die Methode und mein gutes Gefühl haben würde. Aber nein, die Werte sind nicht gut. Sie sind noch nicht „krank“ aber eben deutlich verändert zu dem, was ich in den Jahren vorher hatte. Mein TSH war immer irgendwo bei 1,irgendwas. Als es mir besonders schlecht ging, war er bei 2, irgendwas und jetzt ist er bei 5, irgendwas. Wenn es so wäre, dass in der Vergangenheit meine Blutwerte mein Befinden dargestellt hätten, dann hätte ich mir genau in diesem Moment wahrscheinlich gedacht, dass ich mit den Tabletten wieder anfangen muss. Das Gegenteil ist aber der Fall. Die Blutwerte waren immer schwankend. Mein Befinden auch. Auch wenn die Werte toll waren, ging es mir nicht gut. Also warum jetzt zu große Wert darauf legen?

Ich hatte es bestimmt schon mal erwähnt… ich hasse Sellerie. Wirklich. Dieser Geruch, der Geschmack, einfach alles daran. Trotzdem habe ich plötzlich den Selleriesaft vermisst. Vor allem, wenn ich meine Tage hatte. Denn warum auch immer, der Selleriesaft hat mir zu leichteren Tagen verholfen. Weniger Schmerzen, leichtere Blutung, weniger Schmerzen. So begann ich zu meinen Tagen den Selleriesaft wieder zu trinken. Und dann jedes Wochenende. Und jetzt so oft, wie ich morgens dazu komme. Denn das Leben ist schöner mit Selleriesaft.

Während der 90 Tage wollte ich unbedingt den Saft pur trinken, weil ich der Meinung war, dass das nur so richtig ist. Mittlerweile mache ich mir einen Apfel und Ingwer dazu. Manchmal noch Zitrone, Gerstengras und Spirulina. Der Saft schmeckt mir so besser und mit meinem Glasstrohhalm bleiben meine Zähne auch weiß. 

Das einzige, was ich am Selleriesaft trinken immer noch blöd finde ist, dass ich einfach nirgendwo unverpackte Sellerie finde. Im Supermarkt ist jede einzelne Staude eingepackt. Im Bio Markt auch. Auf dem Markt liegt sie unverpackt. Aber auch nur, weil der Verkäufer sie vorher aus der Plastikverpackung genommen hat, damit die Käufer ein besseres Gefühl haben. Auf meiner Fensterbank kann ich leider keine Sellerie anbauen, also bin ich leider auf das Kaufen angewiesen. 

Wo das Medical Medium glaubt, dass ich in Berlin wilde Blaubeeren finde und Mangos im Hinterhof wachsen, ist mir ein Rätsel.Ich habe stattdessen Kulturheidelbeeren gegessen. Die sind auch lecker. Haben aber wahrscheinlich seiner Meinung nach nicht die gleiche Wirkung. Ich setze da einfach auf den Placeboeffekt.

Ich habe versucht viel über das Medical Medium raus zu finden. Leider finde ich nur komische Geschichten über ihn. Und obwohl mir sein Buch und sein Saft sehr geholfen haben, bleibt er mir suspekt. So scheint er wohl in Amerika alten Damen übers Telefon den EBV zu diagnostizieren und dafür horrende Summen zu berechnen. Und anscheinend ist es auch die einzige Diagnose, die er überhaupt macht. Mittlerweile hat er ein neues Buch veröffentlicht. Dieses Mal geht es um die Leber. Ich habe es nicht gelesen und ich werde wohl auch eher nichts mehr von ihm kaufen, weil ich so jemanden nicht unterstützen möchte. An meiner Sellerie verdient er zum Glück nichts.

Ich bin kein Arzt! Alles, was ich geschrieben habe, ist nur meine Erfahrung und ersetzt nicht das Gespräch mit deinem Arzt! 

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